Wenn Sie vorhaben nach Österreich zu reisen und neben den einzigartigen Wandergebieten und den vielfältigen Städten gerne weitere sehenswerte Orte besuchen möchten, dann sollten Sie das Biosphärenreservat Großes Walsertal besuchen. Dieses Reservat zählt zum UNESCO-geschützten Natur- und Kulturerbe und folgt der Philosophie "Die Natur nutzen, ohne ihr zu schaden".
Der Biosphärenpark wurde von der UNESCO in den 1970er-Jahren ins Leben gerufen und ist Teil des Programms "Man and Biosphere". Doch was genau bedeutet der Begriff des Biosphärenparks? Biosphärenparks besitzen das zentrale Ziel, Wege transparent zu machen, wie wir besonders schützenswerte Lebensräume für zukünftige Generationen bewahren können. Im Rahmen dieses Ziels entstanden über die Jahre verschiedene Musterregionen für nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweisen wie bspw. der Biosphärenpark Großes Walsertal oder der Biosphärenpark Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge. Dadurch ergab sich der Leitspruch "Die Natur nutzen, ohne ihr zu schaden" und somit Mensch und Natur in Einklang zu bringen. Doch nicht nur österreichische Landschaften sind Teil dieses Programms. Auch sehr bekannte Orte wie die Rocky Mountains, die Galápagos-Inseln sowie die Serengeti zählen dazu.
Um dem zentralen Ziel des Programms gerecht zu werden, teilt sich der Biosphärenpark in verschiedene Zonen. Diese Zonen nennen sich die Entwicklungszone, Pflegezone und Kernzone. Insgesamt ergeben diese Flächen zusammen fast 20.000 ha.
Die Entwicklungszone steht für den Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum für die Menschen, demnach wird diese Zone als Dauersiedlungsraum angesehen. Die Pflegezone ergibt jene Kulturlandschaft, die durch eine traditionelle Dreistufenwirtschaft naturnah erhalten bleibt und nicht geschädigt wird. Dort leben eine Vielzahl von Tieren, die sich in ihrer von Pflanzenvielfalt geprägten Umgebung frei entfalten können. In der Pflegezone können Sie primär Bergwälder, Alpweiden und Bergwiesen finden. Neben diesen beiden Zonen gibt es die Kernzone. Diese beherbergt Ökosysteme, deren Entwicklung möglichst ohne menschlichen Eingriff erfolgen soll. Dazu zählen die Naturschutzgebiete Gadental und Faludriga-Nova, der Gebirgsfluss Lutz, das Gebiet Kirschwald-Ischkarnei sowie der Moorkomplex Tiefenwald. Ein besonderes Highlight ist die sogenannte Rote Wand, der höchste Berg des Tales.
Wenn Sie die Natur lieben und ebenso gerne wandern gehen, dann ist der Biosphärenpark der perfekte Ort für Sie. Die vielfältige Gebirgskette hält eine facettenreiche Auswahl an Wanderwegen für Sie bereit. Werden Sie Teil einer Wanderung und genießen Sie wunderschöne Aussichten vom Walserkamm oder nehmen Sie an einer gemütlichen Wanderung zur Wangspitze teil. Der Biosphärenpark bietet Ihnen außerdem bestimmte Themenwege, die Ihnen interessante Informationen über den Park näher bringen. Erfahren Sie auf diesem Wege mehr über das Lawinenunglück in der Gemeinde Blons im Jahr 1954. Natürlich dürfen Sie auf Ihren Wanderungen nicht vergessen, eine kleine Pause einzulegen und zu den charmanten Berghütten zu wandern oder eines der Gasthäuser zu besuchen.
Dieser Wanderweg startet am Parkplatz an der Lutz. Von da an müssen Sie über die Forststraße hinein ins Hutlatal in die Richtung der Wangspitze/Rindereralpe. Sobald Sie an der Rindereralpe angelangt sind, verzweigt sich der Weg in einen Wanderweg. Als erstes führt dieser Wanderweg über eine kurze Alpwiese und dann in einen wunderschönen Wald hinauf zur Wangspitze. Während des Anstiegs zur Wangspitze werden Sie eine idyllische Bergwiese erblicken, bevor Sie den einzigartigen Serpentinen hinauf auf den Wangsattel folgen werden. Am Wangsattel erwartet Sie dann das erste richtige Highlight dieser Wandertour! Denn dort eröffnet sich die wunderschöne Aussicht auf die Biosphärenpark-Kernzone "Gadental" und nur 15 min vom Wangsattel entfernt liegt Ihr Ziel: die Wangspitze. Dort wartet dann Ihr zweites Highlight. Genießen Sie den spektakulären Rundumblick aus 1873 m Höhe und überblicken Sie das Große Walsertal sowie das Lechquellengebirge. Für den Rückweg bestreiten Sie erst die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg und steigen dann über die Matona Alpe ab. Von da an folgen Sie an einem breiten Wanderweg hinunter zum Bach in Richtung der Gaden Alpen. Darauf folgt eine Brücke, die bergwärts führt und Sie talauswärts zum Alpengasthof Bad Rothenbrunnen bringt. Also ein wunderbarer Zeitpunkt für einen perfekten Abschluss Ihrer atemberaubenden Wanderung, bevor Sie dann die letzten Meter zum Parkplatz zurücklegen.
Wenn Sie gerne die einzigartige Alpenflora des Biosphärenparks erkunden möchten und sich von der vielfältigen Flora beeindrucken lassen möchten, dann sollten Sie definitiv den Blumen-Wanderlehrpfad auf Ihre Liste schreiben. Zwischen der Mittelstation (1780 m) und der Bergstation (1865 m) der Panoramabahn Stafelalpe können Sie mehr als 150 Pflanzenarten entdecken und die Schönheit der Natur auf sich wirken lassen.
Auf dem Blumenwander-Lehrpfad können Sie die verschiedenen Pflanzen besser kennenlernen und erhalten alle wichtigen Informationen durch die Lehrtafeln. Diesem Lehrpfad können Sie alleine folgen oder Sie nehmen an einer fachkundig geführten Tour teil. Diese finden regelmäßig im Mai und Juni sowie August und September statt.
Diese Wanderroute eignet sich besonders für die Feinschmecker unter Ihnen. Der Anfang der Genussrunde befindet sich an der Talstation der Seilbahn Sonntag-Stein. Zu dieser können Sie entweder durch einen Landbus oder mit dem Auto gelangen. Natürlich finden Sie für Ihr Fahrzeug auch direkt Parkmöglichkeiten an der Talstation. Mit Hilfe der Seilbahn können Sie innerhalb kürzester Zeit Sonntag-Stein erreichen und ab da startet dann auch die Wanderung. Folgen Sie dem rechtsabzweigenden Weg, der Sie zum Steintobel bringen wird. Nach dem Steintobel folgen Sie einem neuen Weg, durch den Sie in den Blickelwald bis hin zur Alpe Steris gelangen. Dort erwartet Sie dann auch schon die erste Genuss-Station mit leckeren Spezialitäten und frischem Brot. Danach müssen Sie in Richtung der Alpe Oberpartnom/Breithornhütte gehen und einen recht steilen Anstieg bewältigen. Danach begrüßt Sie die Breithornhütte, in der Sie ein leckeres Mittagessen genießen können. Nach dieser erholsamen und vor allem köstlichen Pause machen Sie sich auf den Weg zur letzten Genuss-Station. Folgen Sie den Fahrweg hinunter zur Alpe Unterpartnom, in Richtung Steinbild und zurück zur Bergstation der Seilbahn Sonntag-Stein. Wenn Sie bereits in diese Richtung wandern, können Sie außerdem einen kurzen Abstecher zur Echowand und dem dazugehörigen Themenweg machen. Wenn Sie die letzten Meter schneller hinter sich bringen möchten, dann folgen Sie dem links abzweigenden Weg auf der Alpe Unterpartnom und können dort direkt über den Fußweg zur Bergstation der Seilbahn hinunter wandern. Dort angekommen, begeben Sie sich auf die Seilbahn und somit zurück zum Ausgangspunkt. Im Bistro können Sie dann Ihren süßen Abschluss genießen und den erlebnisreichen Tag Revue passieren lassen.
Neben unzähligen Wanderrouten, die Ihnen eine Breite an Naturerlebnissen bieten, gibt es im Biosphärenpark Großes Walsertal auch geführte Wanderungen. Diese Wanderungen finden zu bestimmten Zeiten statt und eine Teilnahme lohnt sich definitiv! Insbesondere an die Kleinen wird immer gedacht. So können ihre Kinder beispielsweise an der Wanderung "Ein kleiner Pirat auf Schatzsuche" teilnehmen oder Sie werden als Familie Teil der "Familienwanderung am Eingang des Großen Walsertals". Doch nicht nur für die Kleinen ist gesorgt, sondern natürlich auch für die Erwachsenen! Genießen Sie die "Erlebniswanderung mit Käsereibesichtigung" oder die "Sonnenaufgangswanderung auf das Zafernhorn".
Die Monate Mai bis September gelten als die schönste Zeit für einen Besuch. Während der sanften bis warmen Temperaturen können Sie an unzähligen Wanderungen teilnehmen und die beeindruckende Natur auf sich wirken lassen. Die geführten Wanderungen finden vermehrt in den Monaten Juli und August statt und werden Ihren Urlaub mit Sicherheit abwechslungsreich machen. Nutzen Sie die Monate Mai bis September, um die bunte Vielfalt der Pflanzen zu genießen und sich von den atemberaubenden Aussichten beeindrucken zu lassen. Ein besonderes Highlight ist das biennale Festival "Walserherbst", das immer im Spätsommer (August/September) stattfindet und sich über drei Wochen erstreckt. Diese Veranstaltung vereint die Natur mit der Kultur und bietet Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt inklusive Musik, Kunst und regionalem Genuss.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Reise nach Österreich und viel Spaß bei Ihrer Erkundungstour des Biosphärenparks Großes Walsertal. Vergessen Sie nicht, sich über die Mautregelungen des Landes zu informieren. Weitere Informationen zur Maut finden Sie in unserem Ratgeber. Gerne können Sie auch unseren Routenplaner benutzen, um Ihre Reise besser planen zu können und damit einhergehende Mautprodukte angezeigt zu bekommen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns über unsere E-Mail.